Freie Presse, Glauchau
05.08.2024
VON JOCHEN WALTER
„… Im Sanitätshaus Kajamed nahe dem Zwickauer Bahnhof gibt es die Idee der verkürzten Regelarbeitszeit bei gleichbleibendem Lohn seit dessen Gründung. Und die ist zehn Jahre her. Nach zig Gesprächsrunden und einigen Tests haben die 50 Mitarbeiter seit einem Vierteljahr jeden zweiten Freitag frei. Denn die Geschäftsführer Kai und Jan Fiedler hatten zwar von Anfang an das Ziel, bei der Spezialisierung auf Kinderorthopädie, also bei der Herstellung maßgeschneiderter Orthesen, die beste Qualität zu liefern. Ebenso elementar sei für sie aber das Wohl der Mitarbeiter. „Wir haben kaum bis gar keine Fluktuation“, sagt David Pintscher.
Der Prokurist macht kein Geheimnis daraus, dass Corona den entscheidenden Impuls fürs neue Arbeitszeitmodell gab. „Wegen der Kontaktbeschränkungen haben wir in Teams gearbeitet und gemerkt, dass wir trotzdem alle Aufträge abarbeiten. Dasselbe Ergebnis in weniger Zeit“, so der 34-Jährige. Für die Firma, die jährlich 750 Kinderorthesen fertigt und einen Umsatz von 4 Millionen Euro erwirtschaftet, sei das ausbaufähig.
Die Arbeitszeit müsse zum Leben passen. Und die Kunden? „Bisher keine negativen Rückmeldungen. Wir haben ohnehin keine Laufkundschaft“, betont Pintscher.
…“